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Bruchsal macht es am Ende deutlich


Dieser Artikel wird von der BNN bereitgestellt:


Bruchsal. Eine blutende Lippe wurde zum Auslöser für mächtig Ärger und hochkochende Emotionen. Damit kam beim Spiel des 1. FC Bruchsal gegen den VfB Bretten zumindest kurzzeitig Derbystimmung auf. Eigentlich begegneten sich die beiden Verbandsligisten auf einer sportlich friedlichen Ebene und die Hausherren setzten sich letztlich deutlich 3:0 (1:0) durch. Doch über die Szene nach rund einer Stunde gab es vor allem im Lager des VfB Bretten auch anschließend noch Diskussionsbedarf, ebenso wie über eine Gelb-Rote Karte kurz vor der Halbzeitpause. „Ich kann meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen. Sie haben ein ordentliches Auswärtsspiel gezeigt“, meinte VfB-Coach Adrian Schreiber.

Dabei mussten die Gäste recht früh in der Partie einen ersten personellen Rückschlag hinnehmen. Nico Charrier verletzte sich bereits in der 13. Spielminute in einem Zweikampf und musste ausgewechselt werden. Später humpelte er mit einem bandagierten rechten Sprunggelenk in die Kabine. Nur Minuten später schlug dann Bruchsals Jan Malsam zu. Ein scharfer Ball von Marcel Gessel aus dem Mittelfeld fand Luis Guedes Ribeiro. Dessen Flanke wurde abgefälscht, sodass Malsam aus kurzer Distanz ins leere Tor einschieben konnte (19.). In der Folge erspielte sich der FCB weitere Offensivaktionen, ließ aber den letzten Zug zum Tor vermissen. Die beste Gästechance hatte Lukas Dorwarth, der in Folge einer Ecke aus halbrechter Position zum Distanzschuss ansetzte. Der Ball ging jedoch deutlich vorbei (35.).

Aufregung kam dann erst wieder in der 45. Minute auf mit einer Entscheidung, die beim VfB auf großes Unverständnis stieß: Luka Stojic sah Gelb-Rot. Der Mittelfeldspieler hatte bereits nach knapp einer Viertelstunde Gelb gesehen für ein aus Schreibers Sicht „stinknormales Foul“. So verlor Bretten nicht nur im Derby einen Spieler, sondern muss auf den 22-Jährigen auch am nächsten Spieltag gegen den Mitkonkurrenten im Tabellenkeller aus Neckarau (Freitag, 19.30 Uhr) verzichten. „Das ist für uns ein Sechs-Punkte-Spiel und einen Luca Stojic kann ich einfach nicht ersetzen“, betonte Schreiber die Schwere des personellen Verlusts für sein Team. Zumindest im Derby konnte der VfB den Verlust jedoch kompensieren, denn in der zweiten Halbzeit war über weite Strecken kaum etwas davon zu erkennen, dass Bruchsal mit einem Mann mehr agierte.

FCB-Akteur Salvatore Muto hatte diesen Eindruck auch auf dem Rasen, fand dafür aber auch schnell eine Erklärung: Bretten zog sich in den zweiten 45 Minuten weit zurück, lauerte auf Konter. „Sie haben eigentlich erst im letzten Drittel angefangen anzugreifen. Das ist für uns recht ungewohnt“, meinte der 25-Jährige. Dazu kam, dass die Hausherren am Ende der Englischen Woche mit den Spielen gegen Mannheim (1:1) und Heddesheim (2:3) etwas müde waren. „Das soll aber keine Ausrede sein, wir müssen einfach mehr machen“, führte Muto aus. Ähnlich sah es auch Teamkollege Patrick Berecko: „Wir haben die Angriffe einfach nicht gut zu Ende gespielt.“ So blieb es lange Zeit beim knappen Vorsprung für die Elf von Trainer Teo Rus.

Statt Toren gab es so nach einer Stunde Blut zu sehen. David Stojic wurde im Zweikampf an der Lippe verletzt und musste behandelt werden. Auch wenn der Verteidiger recht schnell von außen das Signal gab, wieder mitwirken zu wollen, wurde ihm dieser Wunsch verwehrt. „Wenn die Lippe innendrin leicht blutet, dann ist das für mich kein Grund, einen Spieler nicht mehr ins Spiel zu lassen“, machte sich Schreiber später Luft. „Wir sind Amateure, wir haben hier keinen Mediziner oder sonst jemanden dabei und können den Spieler nicht nähen oder tackern.“ So musste Bretten nochmals personell umplanen. Doch auch das steckte die Mannschaft lange Zeit beeindruckend weg. „Wir haben die Rückschläge angenommen und uns noch mehr reingehangen, gekämpft und sind mehr gelaufen“, fasste es Luis Pfannenschmid zusammen.

Dass es am Ende dann doch recht deutlich wurde, ging auf das Konto von Standardspezialist Muto. Dieser fand in der 89. Spielminute per Eckball Tobias Schongar, der das 2:0 köpfte. In der Nachspielzeit war es dann ein Freistoß, den Andre Walica zum 3:0-Endstand vollstreckte. „Es waren die ersten beiden Standard-Tore dieses Jahr. Das macht mich natürlich happy, denn ein 3:0 sieht auf dem Papier besser aus als ein 1:0“, meinte der 25-Jährige. „Wir haben so gute Kopfballspieler, haben bisher aber einfach zu wenig draus gemacht.“ Vielleicht ist mit dem Derbysieg beim FCB hier der Knoten geplatzt.



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