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Den Sack nicht zugemacht

Ilshofen (nbb). „Die ersten 20 Minuten waren katastrophal“, brachte Trainer Mirko Schneider nach dem 2:2 (1:2) beim TSV Ilshofen am Samstag erst einmal den unangenehmen Teil hinter sich. „Wir haben da keinen Zugriff bekommen.“ Schon nach sieben Minuten lag Schneiders Mannschaft nach einem Treffer von Benjamin Kurz mit 0:1 in Rückstand. In der 21. Minute dann ein weiterer Rückschlag für den 1. FC: Stürmer Komlan Agbégniadan musste verletzt vom Platz, für ihn kam David Stjepanovic zu seinem zweiten Saisoneinsatz.

Während man in Reihen der Bruchsaler noch eifrig die nunmehr geänderte taktische Marschroute diskutierte, schalteten die frischer wirkenden Gastgeber erneut schneller. Unmittelbar nach der Ballfreigabe durch den Unparteiischen Michael Zeiher (Ludwigsburg) steckten sie den Ball über die Abwehrkette hinweg, wo sich in Kurz auch für das 2:0 erneut ein Abnehmer fand. „Das war natürlich Wahnsinn“, ärgerte sich Schneider.

Seine Umstellung brachte jedoch Bruchsal allmählich zurück in die Spur. Mit zunehmender Dauer schaffte es Schneiders Elf, die Partie ausgeglichener zu gestalten. Die beste Möglichkeit verwandelte Mohamed Amelhaf (Foto: Simone Kochanek) nach einem Doppelpass in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+1) zum Anschlusstreffer.

In der Pause fand Bruchsals Trainer die richtige Ansprache an sein Team. „In der zweiten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht“, war Schneider mit dem Spiel seiner Elf ab diesem Zeitpunkt einverstanden. In der Tat war von der vorherigen Dominanz des TSV Ilshofen nicht mehr viel zu sehen. Im Gegenteil: Bruchsals Neuzugang Benjamin Sailer setzte sich auf der rechten Seite durch, schoss aber aus spitzem Winkel Keeper der Gastgeber an. Albin Sahiti wartete im Rückraum vergebens. Nach einem Eckball war es dann Tobias Schongar (66.), der per Kopf für den Ausgleich sorgte.

Danach gab sich der FCB nicht zufrieden, sondern erhöhte den Druck sogar weiter. Amelhaf (78.) hätte wenig später im Strafraum den Ball nur noch zum freistehenden André Redekop befördern müssen, entschied aber, selbst sein Glück zu versuchen. Ohne Erfolg. In der 81. Minute hatte er es dann noch ein weiteres Mal in der Hand, das Spiel endgültig auf die Seite des FCB zu ziehen, als er nach einem Dribbling im Strafraum gefoult worden war. Doch in Halbzeiten wie diesen hätte der 23-Jährige die Verantwortung für den Strafstoß wohl besser delegiert, denn auch vom Elfmeterpunkt wollte sich der Ball nicht vom Franzosen ins Tor treten lassen.

So sah man beim 1. FC Bruchsal das Spiel mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Punktgewinn ließ die Bruchsaler auf Rang vierzehn klettern. „Wir hatten hinten raus Chancen und hätten das Spiel da eigentlich auch gewinnen müssen“, sagte Schneider. Auch sei es von der Moral her super, dass seine Mannschaft das Spiel noch gedreht habe. Aber man habe es nicht gewonnen und auch die Anfangsphase sei einfach schlecht gewesen. Am 11. September hat der FCB nun bei den Sportfreunden Dorfmerkingen die nächste Gelegenheit, sich aus den Abstiegsplätzen zu spielen.

1. FC Bruchsal: Merz, Kias (81. Schiek), Berecko, Gessel, Muto, Redekop, Amelhaf (86. Amelhaf), Bulut (46. Sahiti), Agbegniadan (20. Stjepanovic), Schongar, Sailer.

Schiedsrichter: Michael Zeiher (Ludwigsburg), Zuschauer: 200, Tore: 1:0 Kurz (8.), 2:0 Kurz (21.), 2:1 Amelhaf (45.+1), 2:2 Schongar (66.).

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